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Die Geschichte und das Geheimnis des Mechanismus des Schachautomaten
von Wolfgang von Kempelen (1734-1804) beschäftigt seit mehr als zwei Jahrhunderten
Künstler, Wissenschaftler und Laien. Jetzt, mehr als zweihundert Jahre
nach Kempelens Tod, versucht die in der Zusammenarbeit der C3 Stiftung
und des Karlsruher ZKM organisierte Ausstellung mit dem Fokus auf die
zwei hervorragenden mechanischen Erfindungen (der Schachautomat und die
Sprechmaschine) dieses Polyhistors nicht nur die dauerhaftesten Erinnerungen
des fast unfassbar vielseitigen Lebenswerkes vorzustellen. Neben der Darstellung
von Kempelen als Wissenschaftler, Ingenieur, Künstler, Schausteller, Beamter
und Privatperson, präsentiert die Ausstellung die Welt des Hofes von Maria
Theresia und Josef II., die mechanischen Erfindungen der Epoche, die Zeit
der Erfindung der Erfindung, die Bewegung der Freimaurer, die Türken-
und Puppenmanie des Jahrhunderts.
Obwohl uns von der Welt Kempelens mehr als zweihundert Jahre trennen,
stehen die technischen und mechanischen Innovationen aus der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts, die Atmosphäre der einander ständig überbietenden
wissenschaftlichen Entdeckungen und künstlerischen Formen dem Heute nahe.
Die Kempelenschen Maschinen dienten für zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten
der Technik- und Geistesgeschichte als Inspirationsquelle; die Ausstellung
verfolgt auch die Geschichte des innovativen Gedanken bis zum heutigen
Tag. In der Ausstellung werden neben dem historischen Querschnitt zeitgenössische
Medienkunstwerke - zum Teil speziell für dieses Projekt entworfen - gezeigt,
die sich auf den Gedankenkreis von Kempelens Erfindungen stützen und davon
ausgehend die Zusammenhänge aufzeigen, die sich zwischen den Ideen der
Aufklärung und die Fragen der heutigen Zeit spannen.
Entsprechend unseren Plänen wird die Ausstellung nach Budapest und Karlruhe
von der zweiten Hälfte des Jahres 2007 bis Ende 2008 auch in der Slowakei
und in Österreich gezeigt.
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